Die Anästhesie spielt eine große Rolle für das Intraoperative Neuromonitoring

Anästhesie

Die Anästhesie stellt einen sehr wichtigen Faktor für den ordnungsgemäßen Ablauf des intraoperativen neurophysiologischen Monitorings (IONM) dar. Aufgrund der Wirkung der Anästhesie auf das zentrale Nervensystem und der damit verbundenen Funktionsänderung ist ein prä- und perioperatives, angemessenes pharmakologisches Patientenmanagement durch den Anästhesisten beim Intraoperativen Neuromonitoring dringend angezeigt.

Einfluss der Anästhesie auf das IONM

Der pharmakologische Status kann erheblichen Einfluss auf die Signale (Reduktion der Amplituden und Verlängerung der Latenzen) des Neuromonitorings haben. Die Anästhesie des Patienten sollte dementsprechend so gewählt werden, dass Nervenleitung und Nervenleitgeschwindigkeit, Muskelkontraktion und verschiedene weitere Parameter, die Einfluss auf das Neuromonitoring haben, sichergestellt und somit verlässliche Signale gewährleistet werden.

Empfehlungen zur Anästhesie während chirurgischer Eingriffe mit Neuromonitoring

Bitte beachten Sie, dass folgende Empfehlungen zur Anästhesie bei Neuromonitoring allgemeiner Natur sind. Die individuellen Vitalparameter des Patienten, der OP-Verlauf und die bestehende OP-Situation sollten immer mit in Betracht gezogen werden:

>> Für die intraoperative Ableitung von SEP eignen sich insbesondere intravenöse Anästhetika (totale intravenöse Anästhesie[1] – TIVA) bei anhaltend konstanter und niedriger Dosierung und werden dafür grundsätzlich empfohlen.

>> Bei der Ableitung von EMG oder MEP muss auf Muskelrelaxantien verzichtet werden.[2] EMG- und MEP-Monitoring wird mit einer vollständigen Relaxierung durch die Blockade der neuromuskulären Übertragung an die motorische Endplatte unmöglich.

>> EEG, AEP und SEP Monitoring werden dagegen durch Muskelrelaxantien in der Regel nicht beeinflusst.

Einfluss der Vitalparameter auf das IONM

Neben der Anästhesie können auch verschiedene Vitalparameter des Patienten für das Neuromonitoring von großer Relevanz sein. Daher empfiehlt sich für den Anästhesisten eine regelmäßige Kontrolle verschiedener Vitalparameter des Patienten wie Blutdruck, Temperatur, Respiration und Sauerstoffgehalt sowie die jeweilige Anästhesie Konzentration.

 


Quellennachweise

1. Clapcich, A. J. et al. The Effects of Propofol, Small-Dose Isoflurane, and Nitrous Oxide on Cortical Somatosensory Evoked Potential and Bispectral Index Monitoring in Adolescents Undergoing Spinal Fusion: Anesthesia & Analgesia, (2004).

2. Sloan, T. B. et al. IOM Symposium New York – University of Texas Health Science Center: Effects Of Physiology And Anesthesia On Evoked Potentials (2006).

Chirurgische Anwendungsgebiete

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