Vermeidung von Nervenschäden und Folgeerkrankungen während Operationen

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Fragen Sie Ihren behandelnden Arzt nach Intraoperativem Neuromonitoring (Nervenüberwachung)

Chirurgische Eingriffe stellen bei vielen Erkrankungen die einzige oder letzte Möglichkeit der Heilung oder Funktionserhaltung dar. Sehr häufig sind sie notwendig, auch wenn sie in vielen Fällen ein Risiko für Nervenschäden und damit Folgeschäden mit sich bringen.

Aufgrund der hohen Belastung für den Körper und der Gefahr von Nervenschäden ist es für Patienten besonders wichtig, Vertrauen in die Behandlung und den Chirurgen zu haben. Deshalb sollten Sie sich wenn möglich bereits im Vorfeld einer OP über die schonendste Operationsweise informieren, um Nervenschäden besser abschätzen und die Gefahr für Folgeerkrankungen so gering wie möglich halten zu können.

Was bietet neuromonitoring.de?

neuromonitoring.de möchte Ihnen als Patient bei der Entscheidungsfindung unter die Arme greifen. Denn sollten Sie an einer Körperstelle operiert werden, in deren Nähe wichtige Nervenbahnen verlaufen, kann es wichtig sein, dass die chirurgische Behandlung vom sogenannten Intraoperativen Neuromonitoring begleitet wird. Damit können Nerven während der Operation überwacht, geschont und somit Nervenschäden und deren Folgen wie Lähmungen oder Empfindungsstörungen besser verhindert werden.[1] [2] [3]

In vielen Bereichen bspw. in der Schilddrüsenchirurgie (z.B. Entfernung von Schilddrüsenkrebs) gehört das Neuromonitoring zur Standardtechnik und hilft Nervenschäden zu verhindern, die zu Heiserkeit, Stimm- und Atemausfällen führen können.[3] In manch anderen Bereichen steht die intraoperative Nervenüberwachung gerade erst am Anfang, zeigt aber schon vielversprechende Ergebnisse bei der Vermeidung von Nervenschäden.[1] Deshalb ist es wichtig, dass Sie Ihren Operateur über die Verwendung von Neuromonitoring befragen.

Hier finden Sie eine Liste von Kliniken, die Neuromonitoring während chirurgischer Eingriffe auch in Ihrer Nähe anbieten.

Was genau ist Intraoperatives Neuromonitoring?

Der Begriff Intraoperatives Neuromonitoring steht für die Überwachung des Nervensystems und einzelner Nerven während Operationen. Bei zahlreichen chirurgischen Eingriffen befinden sich Nerven im oder nahe dem Operationsgebiet und damit in direkter Gefahr verletzt oder beeinträchtigt zu werden und dadurch Nervenschäden und Ausfallerscheinungen beim Patienten zur Folge zu haben.

Mit speziellen Geräten und Elektroden kann eine gezielte elektrische Stimulation mit einem kleinen „Stromstoß“ am Nervengewebe abgegeben werden. Somit kann der Chirurg die Nerven identifizieren und auch ihre Funktion überwachen. Je nach Operationsgebiet oder Fall kann dies mehrmalig oder sogar kontinuierlich über die gesamte Dauer der Operation durchgeführt werden.[3] Der Chirurg ist damit in der Lage potentielle Nervenschäden besser zu verhindern. Die Funktionalität der Nerven und der damit zusammenhängenden körperlichen Funktionen bleibt dabei erhalten und kann entscheidend für die Lebensqualität sein.

Das Intraoperative Neuromonitoring wird hinsichtlich seiner Vorteile für die Sicherheit der Patienten und der Reduktion von Nervenschäden in vielen chirurgischen Bereichen immer häufiger eingesetzt.


Quellennachweise

1. Sala, F. et al. Motor Evoked Potential Monitoring Improves Outcome after Surgery for Intramedullary Spinal Cord Tumors: A Historical Control Study: Neurosurgery 58, 1129–1143 (2006).

2. Martin, W. H. & Stecker, M. M. ASNM Position Statement: Intraoperative Monitoring of Auditory Evoked Potentials. J. Clin. Monit. Comput. 22, 75–85 (2008).

3. Mangano, A. et al. Evidence-based analysis on the clinical impact of intraoperative neuromonitoring in throid surgery: State of the art and future perspectives. Surg Technol Int 25, 91–6 (2014).