Welche Vorteile bietet Intraoperatives Neuromonitoring (IONM)?

Vorteile

Das Intraoperative Neuromonitoring (IONM) bietet Mehrwert für verschiedene Bereiche. Aus medizinischer Sichtweise eröffnet es insbesondere die Möglichkeit während chirurgischer Eingriffe eine nervenschonende Operationsweise zu fördern.

>> Dies wird im ersten Schritt durch die Lokalisation (Mapping) von Nerven bzw. neuronalen Strukturen durch elektrische Stimulation gewährleistet.[1]

>> Im zweiten Schritt bietet das IONM mit der intermittierenden oder kontinuierlichen Funktionskontrolle von Nervenbahnen eine Überwachung über die gesamte OP-Dauer.

>> Damit kann die Gefahr von Nervenschädigungen verringert und somit postoperative Folgeschäden besser verhindert werden.[2]

>> Dies kann wiederum maßgeblich zum Erhalt der Lebensqualität der Patienten beitragen.

>> Neben der nervenschonenden Operationsweise ermöglicht das IONM eine effektivere Resektion von pathologischem Gewebe mit geringeren Auswirkungen auf gesundes Gewebe.[3]

>> Durch Speicherung und Dokumentation der erfassten Daten bietet das IONM ebenfalls eine Hilfestellung bei der Beurteilung möglicher postoperativer Folgen.

>> Die Dokumentation ermöglicht zudem eine Qualitätssicherung und Argumentationsgrundlage auch im rechtlichen Raum.

Neben den medizinischen und rechtlichen Vorteilen hält das IONM auch ökonomische Vorteile für Verwaltung und Klinik bereit. So kann IONM in einigen Fällen über DRG abgerechnet werden und gleichzeitig ermöglicht die geringere Zahl an Folgeschäden kürzere Belegzeiten und damit geringere Kosten.

Vorteile des IONM auf einen Blick:

>> Intraoperative Überwachung, Funktionskontrolle und somit erhöhter Schutz der Integrität des zentralen und peripheren Nervensystems des Patienten[2][4]

>> Bessere Vermeidung neurologisch bedingter Folgeschäden wie Parese, Paralyse und Plegie[2][4]

>> IONM bietet eine zuverlässige, reproduzierbare, objektive Messmethode

>> Effektivere Resektion von pathologischem Gewebe mit geringeren Auswirkungen auf gesundes Gewebe[3]

>> Dokumentation für Verlauf und postoperative Beurteilung des Patienten

>> Qualitätssicherung auch im rechtlichen Raum

>> Förderung einer schnelleren Genesung und geringere Anzahl an neurologischen Rehabilitationen

>> IONM kann mittel- und langfristig eine Kostenreduzierung und verbesserte Wirtschaftlichkeit ermöglichen


Quellennachweise

1. Mangano, A. et al. Evidence-based analysis on the clinical impact of intraoperative neuromonitoring in throid surgery: State of the art and future perspectives. Surg Technol Int 25, 91–6 (2014).

2. Angeletti, F., Musholt, P. B. & Musholt, T. J. Continuous Intraoperative Neuromonitoring in Thyroid Surgery. Surg Technol Int 27, 79–85 (2015).

3. Raabe, A., Beck, J., Schucht, P. & Seidel, K. Continuous dynamic mapping of the corticospinal tract during surgery of motor eloquent brain tumors: evaluation of a new method: Clinical article. J. Neurosurg. 120, 1015–1024 (2014).

4. Sala, F. et al. Motor Evoked Potential Monitoring Improves Outcome after Surgery for Intramedullary Spinal Cord Tumors: A Historical Control Study: Neurosurgery 58, 1129–1143 (2006).

Chirurgische Anwendungsgebiete

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